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Wenn die BU plötzlich um 40% teurer wird...

Ende 2017 flatterten vielen Kunden des Münchener Versicherers WWK unangenehme Post ins Haus; zumindest wenn sie dort eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hatten: Bis zu 40% müssen diese Kunden seit 1. Januar 2018 für Ihren Versicherungsschutz mehr zahlen. Warum das so ist und ob man dagegen etwas machen kann, findet sich in diesem Blog-Beitrag.

Versicherungsmakler Rüsselsheim - Policenschreck - Thomas Renker

Unangenehmer Jahresanfang für viele Kunden der WWK, die eine Berufsunfähigkeits-versicherung abgeschlossen haben. Bis um 40% wurden vom Münchener Versicherer die Preise erhöht - viele Kunden fielen aus allen Wolken.

 

 

Können die einfach die Beiträge erhöhen?

 

Leider ein klares ja. Denn in der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es zwei Beiträge: Den günstigen Nettobeitrag (=Zahlbeitrag) inklusive der Verrechnung mit den von der Versicherung erwirtschafteten Überschüssen und den teuren Bruttobeitrag (=Tarifbeitrag) ohne Überschussverrechnung. Geworben und schließlich verkauft wird leider oftmals der günstigere Nettobeitrag - Versicherungsbeiträge von 100 Euro monatlich lassen sich halt leider schlecht an den Mann bringen.

Die entsprechende Klausel haben fast alle Versicherungsgesellschaften in ihren Versicherungsbedingungen stehen; nur ganz wenige Anbieter verzichten darauf.

 

Was ist der Grund für diese Beitragserhöhung?

 

Wie so oft sind die aktuell niedrigen Zinsen an dieser Misere Schuld. Die Kapitalanlagen der Versicherungsgesellschaften sinken aufgrund der niedrigen Zinsen was zur Folge hat, dass die Überschüsse geringer ausfallen was sich dann direkt auf die Beiträge der Berufsunfähigkeitsversicherung auswirkt. Allerdings trägt auch der medizinische Fortschritt seinen Teil dazu bei: Krankheiten, die früher schnell tödlich endeten, sind heute behandelbar und sorgen für einen längeren Bezug der BU-Rente.

 

 

Ist die WWK da ein Einzelfall oder haben auch andere Versicherer die Beiträge erhöht? 

 

In diesem Ausmaß ist es sicherlich ein Einzelfall. Allerdings bedeutet dies nicht, dass andere Versicherer in kürze nachziehen werden. Denn das Problem, das die WWK offenbar hat, werden auch andere Versicherungen haben. Ein Blick in das Vergleichsprogramm zeigt übrigens: Zahlreiche Versicherer haben eine große Spanne zwischen Netto- und Bruttobeitrag.Besonders auffällig ist dies bei Anbieter Nr. 8 im unteren Vergleich: Im schlimmsten Fall müsste der Kunde hier statt 70,30 € nach der maximalen Anpassung 156,23 € zahlen. Aber es gibt auch positive Ausnahmen: Bei Anbieter 1 sind Brutto- und Nettobeitrag identisch - vorbildlich und kundenfreundlich.

Vergleichsvorgabe: Alter 31, Beruf: kaufmännischer Angestellter, männlich, Nichtraucher, Garantierente: 1500 euro, Leistungsendalter: 67 Jahre

Quelle: Morgen & Morgen

Was ist überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung: Der Policenschreck erklärt es.


Darum: Augen auf beim Abschluss von Berufsunfähigkeitsversicherungen

Vergleichen Sie vor dem Abschluss nicht nur den günstigen Nettobeitrag. Lassen Sie sich vom Vermittler auch den meist deutlich teureren Bruttobeitrag zeigen. Ist die Spanne zwischen den beiden Beträgen zu groß, meiden Sie den Abschluss dieses Tarifes. Einzig und allein ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, dass für Sie als Kunde wichtig ist, sollte Sie zum Abschluss bewegen.

 

Und was machen die von der Beitragssteigerung betroffenen Kunden?

 

Auf alle Fälle nicht vorschnell kündigen. Prüfen Sie am besten in alle Ruhe den Markt, ob es Anbieter gibt, die günstiger sind und einen vergleichbaren Versicherungsschutz anbieten. Oft ist dies aber bei schon länger laufenden Verträgen aufgrund des schlechter gewordenen Gesundheitszustandes nicht möglich oder der angebotene Vertrag ist sogar deutlich teurer, als der alte nach der Beitragserhöhung.