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Versicherungsvermittler? Alles das Gleiche...

Wenn ich gefragt werde, was ich so beruflich mache, antworte ich ich wahrheitsgemäß: "Ich bin Versicherungsmakler". Daraufhin kommt in 80% der Fälle die Gegenfrage: "Für welche Gesellschaft arbeitest Du?" Und das ist wieder der Zeitpunkt, wo ich feststelle, dass viele meiner Mitmenschen nicht wirklich wissen, was ein Versicherungsmakler ist und was der so macht. Deswegen helfe ich Euch heute etwas auf die Sprünge.

Zunächst einmal sollte man wissen, dass nicht jeder als Versicherungsmakler arbeiten kann. Versicherungsmakler (wie auch alle anderen Versicherungsvermittlertypen) sind sogenannte erlaubnisspflichtige Berufe. Das bedeutet, man benötigt eine Zulassung von der Industrie- und Handelskammer. Die bekommt man, wenn man eine fundierte Ausbildung wie Kaufmann/Frau für Versicherungen und Finanzen oder Fachwirt für Versicherungen und Finanzen vorweisen kann. Darüber hinaus benötigt man für die Zulassung durch die IHK noch ein polizeiliches Führungszeugnis, Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das Finanzamt und noch ein paar andere Unterlagen. Wer also schon mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist oder dem Finanzamt noch den ein oder anderen Euro schuldet, kann in dieser Branche nicht arbeiten.


 

 

Versicherungsmakler ist kein Versicherungsvertreter 

 

Kommen wir jetzt zu den Unterschieden zwischen den einzelnen Vermittlertypen. Den, den alle kennen und auch mit einem Versicherungsmakler gleichsetzen ist der Versicherungsvertreter. Der Versicherungsvertreter ist ausschliesslich für EINE  Versicherungsgesellschaft tätig - er kann nur die Produkte dieses Anbieters vermitteln. Der Versicherungsvertreter ist im Auftrag der Versicherungsgesellschaft tätig und ist an deren Weisungen gebunden.

 

Als nächstes folgt der Mehrfachagent. Ein Mehrfachagent ist für MEHRERE Gesellschaften tätig; üblicherweise sind dies 3-5 Gesellschaften, die angeboten werden - beispielsweise die Gesellschaften bzw. Marken eines Konzerns. Auch der Mehrfachagent ist an die Weisungen seiner Gesellschaften gebunden.

Der Versicherungsmakler hat wiederum kann deutlich mehr Gesellschaften anbieten  - bei mir sind es aktuell etwa 100. Dadurch kann der Makler einen Marktüberblick bieten und dem Kunden das anbieten, was er braucht. Übrigens: Kein Makler kann alle Gesellschaften am deutschen Markt anbieten; einige wenige Versicherer arbeiten ausschließlich mit ihrem eigenen Vertrieb zusammen. Der Versicherungsmakler steht auf der Seite des Kunden; er wird vom Kunden beauftragt und ist demnach der "Sachwalter des Kunden".

 

Und dann gibt es noch den Honorarberater. Während alle bereits genannten Vermittlertypen bei Abschluss eines Versicherungsvertrages eine Provision bzw. Courtage von den Versicherern erhalten,  bekommt der Honorarberater für seine Beratungsleistung ein vorab fest vereinbartes Honorar, wobei kein Abschluss eines Versicherungsvertrages erfolgen muss.


Wenn man die einzelnen Vermittlertypen mal mit dem Einzelhandel vergleicht, ist der Versicherungsvertreter der Supermarkt um die Ecke mit begrenzten Sortiment, guten Produkten, die aber nicht unbedingt das seien müssen, was der Kunde sucht. Der Mehrfachagent ist ein kleines Einkaufszentrum  - besser sortiert als der Supermarkt, aber dennoch findet man dort nicht alles. Der Versicherungsmakler hingegen ist wie eine große Mall - mit vielen Geschäften und einer großen Auswahl.