Acht Irrtümer über die BU
Bei Versicherungen kursiert unter den Menschen sehr viel Halbwissen. Insbesondere bei der Berufsunfähigkeitsversicherung scheint dieses Phänomen allerdings sehr ausgeprägt zu sein. Einige der größten Halbwahrheiten und Irrtümer stelle ich Euch hier vor.
Die Versicherung zahlt im Ernstfall sowieso nicht
Dies ist ein weit verbreitetes Argument. Allerdings werden 79% (Stand 2019) der Leistungsanträge ohne Probleme bewilligt. In die Medien schaffen es dann Teile der restlichen Fälle, wo es nicht so unproblematisch läuft.
Für Schüler und Studenten gibt es keine BU
Das ist so nicht korrekt - auch Schüler und Studenten können eine BU abschliessen .
Eine BU kann man auch später abschliessen.
Diese Aussage ist natürlich korrekt. Allerdings kann sich in der Zwischenzeit der Gesundheitszustand verändern, was zu Ausschlüssen oder der Ablehnung des Versicherungsantrages führen kann. Außerdem steigt mit höherem Eintrittsalter der Beitrag an.
Ich werde nicht BU - ich habe einen ungefährlichen Bürojob.
Viele Leute glauben heute noch, dass es ausschließlich körperliche Gründe (Bandscheibe, Wirbelsäule, etc) sind, die zu einer Berufsunfähigkeit führen. Dies ist allerdings ein Trugschluss: Mittlerweile resultiert jede dritte Berufsunfähigkeit psychischen Gründen, beispielsweise Burnout.
Eine BU ist teuer - die kann ich mir nicht leisten
Aus diesem Grund sollte man einen Vertrag möglichst früh abschliessen, um sich günstige Beiträge zu sichern. Ist der Vertrag aufgrund des ausgeübten Berufs doch zu teuer, kann man nach anderen Produkten zu Existenzabsicherung umschauen, z.B. eine Grundfähigkeitsversicherung.
Es gibt doch die Erwerbsmindrungsrente. Langt das nicht ?
Die staatliche Erwerbsminderungsrente ist in der Regel zu niedrig, um im Fall, dass man nicht mehr arbeiten kann, seinen Lebensstandard zu halten. Außerdem sind die Bedingungen für den Bezug der Rente strenger, als die der Berufsunfähigkeitsversicherung.
Ich habe doch schon eine Unfallversicherung und eine Krankenzusatzversicherung...
Eine Unfallversicherung leistet nur, wenn nach einem Unfall bleibende Schäden zurück bleiben. Berufsunfähig wird man in den seltensten Fällen durch einen Unfall. Auch eine Krankenzusatzversicherung kann das Ausbleiben des Arbeitslohns nicht ersetzen.
Wenn mir etwas in meiner Freizeit passiert, zahlt die Versicherung nicht.
Das ist nicht korrekt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinem Beruf nachzugehen. Da ist es unerheblich, ob der Grund für die BU im privaten oder beruflichen Umfeld liegt.
Kommentar schreiben