Die Kinderinvaliditätsversicherung ist eine wenig bekannte, aber essenzielle Absicherung für Familien. Sie bietet finanzielle Unterstützung, wenn ein Kind durch Unfall oder Krankheit schwerbehindert wird. Im Gegensatz zur Unfallversicherung, die nur bei unfallbedingten Behinderungen zahlt, deckt die Kinderinvaliditätsversicherung auch Behinderungen durch Krankheiten ab – ein häufigeres Risiko.

Warum ist die Kinderinvaliditätsversicherung wichtig ?
In Deutschland sind etwa 182.000 Kinder und Jugendliche schwerbehindert, meist durch Krankheiten, die sich im Laufe der Kindheit entwickeln. Die Versicherung zahlt eine lebenslange Rente oder eine einmalige Kapitalleistung, die Eltern hilft, Therapien zu finanzieren, beruflich kürzerzutreten oder behindertengerechte Umbauten vorzunehmen.
Was sind die Vorteile einer Kinderinvaliditätsversicherung ?
Die Vorteile einer Kinderinvaliditätsversicherung sind:
- Umfassender Schutz: Sie deckt sowohl Behinderungen durch Unfälle als auch durch Krankheiten ab, was deutlich häufiger vorkommt als unfallbedingte Invalidität.
- Lebenslange finanzielle Unterstützung: Bei schwerer Behinderung zahlt die Versicherung eine lebenslange monatliche Rente, die ein Grundeinkommen für das Kind sichert.
- Flexibilität für Familien: Eltern können finanzielle Lücken schließen, z. B. wenn ein Elternteil beruflich kürzertreten muss, um das Kind zu pflegen.
- Zusätzliche Kapitalleistung: Einige Tarife bieten neben der Rente eine einmalige Kapitalzahlung, die für behindertengerechte Umbauten oder Therapien genutzt werden kann.
- Absicherung für die Zukunft: Die Versicherung sorgt dafür, dass das Kind auch im Erwachsenenalter finanziell abgesichert ist, wenn es selbst nicht arbeiten kann.
- Frühzeitige Vorsorge: Großeltern können die Versicherung ebenfalls abschließen, um die Familie finanziell zu unterstützen.
- Steuerliche Vorteile: Die Beiträge können in Grenzen steuerlich geltend gemacht werden.
- Breitere Abdeckung als Unfallversicherung: Im Gegensatz zur Unfallversicherung leistet sie auch bei Krankheiten wie Diabetes, Rheuma oder Epilepsie.
Diese Vorteile machen die Kinderinvaliditätsversicherung zu einer sinnvollen Absicherung für Familien mit Kindern.
Was sind die häufigsten Ausschlüsse in der Kinderinvaliditätsversicherung ?
Die häufigsten Ausschlüsse in Kinderinvaliditätsversicherungen sind:
- Psychische und Verhaltensstörungen: Neurosen, Psychosen und Persönlichkeitsstörungen sind oft ausgeschlossen, es sei denn, sie wurden durch hirnorganische Schäden, Unfälle oder Infektionen verursacht.
- Suchterkrankungen: Schäden durch suchterzeugende Mittel oder Unfälle aufgrund von Bewusstseinsstörungen durch Drogen oder Alkohol werden in der Regel nicht abgedeckt.
- Vorsätzliche Handlungen: Schäden, die durch vorsätzliches Handeln des Kindes, der Eltern oder anderer Sorgeberechtigter entstehen, sind ausgeschlossen.
- Kriegs- und Bürgerkriegsereignisse: Schäden durch Kriegsereignisse oder den Einsatz von Kernenergie werden nicht versichert.
- Epileptische Anfälle und Krampfanfälle: Unfälle, die durch solche Anfälle verursacht werden, sind meist ausgeschlossen, es sei denn, sie sind die Folge eines versicherten Unfalls.
- Bandscheiben- und Organprobleme: Schäden wie Bandscheibenvorfälle, Bauch- und Unterleibsbrüche oder innere Blutungen werden nur abgedeckt, wenn sie durch einen Unfall verursacht wurden.
- Psychische Reaktionen: Krankhafte Störungen infolge psychischer Reaktionen, auch wenn sie durch einen Unfall ausgelöst wurden, sind oft ausgeschlossen.
- HIV-Infektionen und Infektionen: Infektionen (außer Tetanus oder durch Unfallverletzungen verursachte) sowie HIV-Infektionen sind in der Regel nicht versichert.
Diese Ausschlüsse variieren je nach Anbieter und Tarif, weshalb es wichtig ist, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen.
Gibt es alternative Absicherungen ?
Neben der Kinderinvaliditätsversicherung gibt es andere Optionen wie Unfall-, Pflege- oder Grundfähigkeitsversicherungen. Diese bieten jedoch oft nur eingeschränkten Schutz und sind weniger empfehlenswert.