Das die gesetzliche Krankenversicherung nur noch einen geringen Anteil an hochwertigen Zahnersatz zahlt, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Wer mehr als eine Standardleistung möchte, muss selber zahlen oder eine der zahlreichen Zahnzusatzversicherungen abschliessen. Hierbei gibt es zahlreiche Anbieter mit den unterschiedlichsten Leistungskomponenten; die einfachsten Tarife verdoppeln den Festzuschuss der Krankenkasse. Hochleistungstarife leisten sogar bis zu 90% inklusive Vorleistung der gesetzlichen Krankenversicherung und haben auch Leistungen wie Zahnbehandlung oder eine professionelle Zahnreinigung (PZR) inkludiert. Wer hochwertigen Zahnersatz möchte, kommt um den Abschluss eines solchen Vertrages nicht herum.
Sinnvoll aber kein Muss: Die stationäre Zusatzversicherung
Große Nachfrage besteht regelmässig auch nach stationären Zusatzversicherungen. Diese beinhalten neben dem Anrecht auf ein Ein- bzw. Zweibett-Zimmer im Krankenhaus auch die privatärztliche Behandlung (oftmals auch "Chefarztbehandlung" genannt). Meiner Meinung nach ist eine solche Versicherung nicht unbedingt notwendig, da es mittlerweile kaum noch Krankenhäuser mit Mehrbettzimmern gibt (die GKV-Standardleistung). Für jemand, der definitiv im Krankenhaus im Einbettzimmer liegen möchte und sich seinen behandelten Arzt aussuchen möchte, kommt an solch einem Vertrag nicht vorbei. Abzuraten ist meiner Meinung nach von Tarifen, die nur leisten, wenn man aufgrund eines Unfalls ins Krankenhaus kommt. Im Verhältnis gesehen ist der Beitrag zu teuer, da sollte man lieber gleich eine "richtige" stationäre Zusatzversicherung abschliessen.
Was muss man beim Abschluss von Krankenzusatzversicherungen beachten?
Kostet nicht viel und bringt auch wenig: Die Krankenhaustagegeldversicherung
Wenn wir schon beim Thema "Krankenhaus" sind: Die sogenannte Krankenhaustagegeldversicherung zahlt im Falle eines Krankenhausaufenthaltes pro Tag einen festgelegten Tagessatz. Hintergrund war, dass man mit diesem Tagegeld zum einen die GKV-Zuzahlung im Krankenhaus und Sonderleistungen wie ein Telefon oder ein Fernseher aus dem Zimmer bezahlen kann. Meiner Meinung nach ein vernachlässigteres Risiko; diese Zuzahlungen stürzen einen nicht in den finanziellen Ruin. Deswegen: überflüssig.
Braucht man eine Brillenversicherung?
Nachfragen gibt es oft auch nach Versicherungen, die Brillenleistungen abdecken. Oftmals sind Leistungen für Brillen mit anderen Leistungen wie Heilpraktiker oder Zahnzusatz kombiniert und nicht einzeln abschliessbar. Dabei wird in der Regel ein Betrag x für neue Gläser alle zwei Jahre von der Versicherung übernommen. Für eine komplett neue Brille dürfte diese Erstattungssätze normalerweise kaum langen, vor allen Dingen, wenn es Kunststoffgläser sein sollen, die dann am besten auch noch entspiegelt sind oder weitere Glasveredelungen gewünscht sind. Ob sich eine Brillenversicherung lohnt, muss hierbei jeder für sich selbst entscheiden.
Fazit: Nicht alle am Markt angebotenen Krankenzusatzversicherung machen wirklich Sinn; man sollte sich genau anschauen, für was überhaupt geleistet wird und ob man den entsprechenden Vertrag braucht. Beim Thema Zahnersatz kommt man kaum um einen Zusatzvertrag herum, stationäre Absicherung ist "nice to have" und alle anderen Dinge nicht unbedingt notwendig.